Pegida (kurz für Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes; Eigenschreibung PEGIDA) ist eine islam– und fremdenfeindliche[2][3][4][5][6][7] sowie weithin als rechtspopulistisch klassifizierte Organisation, die seit dem 20. Oktober 2014 in Dresden Demonstrationen gegen eine von ihr behauptete Islamisierung und die Einwanderungs– und Asylpolitik Deutschlands und Europas veranstaltet, die regelmäßig von Gegenveranstaltungen begleitet werden. Ähnliche, deutlich kleinere Demonstrationen finden, zum Teil durch rechtsextreme Personen oder Gruppierungen angemeldet und organisiert, in weiteren Städten statt.
Quelle: Wikipedia
Man hört und liest immer wieder darüber. Kann sich wenig wirklich über das Ausmass vorstellen wenn man in einem offenen und weitgehend neutralem Land wie der Schweiz lebt.
Montagabend, es ist 17:30h, gerade haben wir die Schlüssel und Papiere unseres Leihwagens zurückgegeben. Beim Verlassen des Gebäudes erstarren wir kurz. Polizei im Grossaufgebot, Menschenmassen, pensionierte Grossväter Plakate schwingend auf denen zu lesen steht: „Deutschland soll Deutsch bleiben“. Väter und Mütter mit Deutschlandflaggen. Und dazwischen die allzu bekannten Springerstiefel tragenden, schwarz gekleideten Kahlköpfe. Die Stimmung ist aufgeheizt. (Rechts-) Radikale Satzfetzen dringen in unsere Ohren als wir den kürzesten Weg zurück zum Hotel einschlagen.
Im Hotel erklärt man uns, dass die Versammlungen für Touristen nicht gefährlich seien. Jedoch gäbe es die Gegendemonstrationen der „Linken“. Ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen solle von uns vermieden werden.
Von den Kundgebungen der rechtsgerichteten Versammlung dringen teilweise Sprachchöre bis zu uns auf den Neumarkt an der Frauenkirche. Übelkeit steigt in mir hoch. Zu hören sind Hetze und Propaganda die an die Zeit der braunen Macht erinnert. Es stimmt traurig und wütend zugleich. Fassungslosigkeit und Unverständnis breiten sich in mir aus. Kopfschütteln…
Gut dass es ein Dagegenhalten von couragierten Menschen gibt, die sich trauen den Mund zu öffnen und dem etwas entgegen zu setzen. Neben den vielen Menschen die ruhig und friedlich wirkend einen Protestmarsch über den Neumarkt veranstalteten während sich Pegida-Anhänger gegenseitig durch Stimmungsmache anheizten, gibt es Künstler wie Rainer Opolka.
Sein Projekt „Die Wölfe sind zurück“ (Webseite) steht in Dresden für ein offenes und Gegen-Pegida-denkendes Dresden. Unheimlich wirken sie und zum nachdenken regen diese insgesamt 63 Wölfe aus Bronze und Gusseissen in Menschenkörpern an. Man erkennt den Gedanken dahinter und umso trauriger ist der Rechtsgedanke der doch immer wieder hör- und spürbar ist.
Rainer Opolka stellt die Frage in den Raum: „Was können wir tun, damit niemand mehr hassen muss?“
Meine Hoffnung ist, dass sich die Menschen wieder bewusst werden, dass wir alle eins sind. Und dass die Aussagen und Propaganda der AfD und co. nichts anderes im Sinn hat als Angst zu schüren und die Menschen dort packt wo sie am schwächsten sind.
Lassen wir uns nicht packen und springen über unseren Schatten um Vorwärts zu kommen…