Woche 33 : Bäume
Wie leichtsinnig von mir zu meinen, diese Aufgabe sei ein Kinderspiel. Bäume – davon hat es genug um unser Haus und einer davon ist „m e i n“ Baum. Der soll es sein – das war von Beginn an klar. Ich schob das Thema von mich her – wusste ich doch genau, was ich wollte. Dabei biss ich mir daran fast die Zähne aus. Gar nicht so leicht, einen Baum in Szene zu setzen.
Vielleicht habe ich mich auch schwer damit getan, genau diesen Baum abzulichten. Ich habe ihn gern, vom ersten Moment an als ich unter seiner Krone stand. Schon damals, vor fast zehn Jahren, lag dieser alte, knorrige Baum im hinteren Teil unseres Gartens. Er lag da – und blühte, trug Früchte, spendete Schatten, bot mir in meiner Hängematte Ruhe und ein Gefühl von Zufriedenheit. Danke mein alter Freund.
Wie alt mag er wohl sein? Ich weiss es nicht. Aber er spricht mit jedem der ihm zuhören will und erzählt Geschichten aus vergangener Zeit. Einer Zeit als er noch hocherhobenen Kopfes stolz und stark im Garten stand. Wir lassen ihm seine Ruhe, die er verdient. Gebettet auf Laub und Wiese, gedeckt von Moos und Efeu, Heimat für Insekten, Würmer, Vögel.
Bäume sind Gedichte,
die die Erde in den
Himmel schreibt.
Kahil Gibran

