52 WEEKS CHALLENGE – 36

Woche 36 – Froschperspektive

Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spass gehabt während dem fotografieren. Dass mich meine Nachbarn nun endgültig für „seltsam“ erklären, ist mir egal. Ich bin halt so… 😉

Ich habe das Thema sozusagen wortwörtlich genommen und mich mal in die Situation eines Frosches versucht hineinzuversetzen. Kinderaugen leuchten wenn sie einen Frosch sehen, müssen ihn die Hand nehmen und bestaunen. Sobald das Teenageralter erreicht wird, ändern die meisten ihren Blickwinkel – die Begeisterung schlägt in Ekel um wenn wir denn überhaupt mal etwas wahrnehmen was um uns herum eigentlich noch los ist.

Wir trampeln durch die Welt als ob es kein Morgen gäbe und haben Angst vor Lebewesen, die nicht einmal annähernd in der Lage sind, uns ein Haar zu krümmen. Panisch nehmen wir reissaus – anstatt dem kleinen Erdenbewohner auf Augenhöhe zu begegnen um es kennenzulernen.

Und wie muss sich ein Frosch, ein Käfer, eine Spinne, ein Regenwurm, eine Schnecke und all die anderen kleinen Wesen vorkommen, wenn wir mit unseren Quadratlatschen ihre Welt zerstören?

36 – Froschperspektive – Pass auf !

52 WEEKS CHALLENGE – 19

Woche 19 : Träume

Neue Woche – neues Thema. Und was für eins … Eine erschwerte Challenge für mich. Denn ich träume wirklich gefühlt nie.

Dabei würde ich gern träumen. Als Kind habe ich viel geträumt – selten haben mir Albträume verfolgt. Es waren eher abenteuerliche Dinge. Und an einen Traum kann ich mich so lebhaft erinnern, als wäre es tatsächlich passiert. Diesen einen Traum, der mich wirklich sehr lange begleitet hat. Ich bin winzig klein – wie ein Däumling und um mich ist alles so unendlich gross. Ich habe im Traum Gänseblümchen als Sonnenschirme benutzt und bin mit Marienkäfern durch die Lüfte geflogen. Und wenn ich müde war, suchte ich mir ein verlassenes Schneckenhaus um es als meinen Schlafplatz zu nutzen. Diesen Traum fotografisch festzuhalten ist eine schöne Idee. Und ich werde ihn vielleicht auch irgendwann umsetzen.

Diese Woche habe ich geträumt – jede einzelne Nacht. Und jede Nacht der gleiche Traum : die Angst in der Prüfung nichts mehr zu wissen. Unzählige Begrifflichkeiten und Themen, die ich tagsüber versucht habe in die letzte Ecke meiner grauen Zellen zu stopfen, waren im Traum plötzlich ein grosses Fragezeichen. Unzählige Male bin ich aufgeschreckt um erleichtert festzustellen, dass ich nur geträumt hatte. Und trotzdem blieb die Angst. Heute war Prüfungstermin und ich bin froh, dass sich mein Traum der Unwissenheit nicht bewahrheitet hat.

Was ich wohl nächste Nacht träumen werde ?


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19 – Träume – Chaos im Kopf

52 WEEKS CHALLENGE – 2

Woche 2 : Kälte

Auch in der zweiten Woche wurde die Aufgabe nicht unbedingt leichter.

Wenn der Kalender nicht tatsächlich Anfang Januar anzeigen würde, dann könnte man auch glauben mitten im Frühling zu stecken. Bei seit Tagen anhaltenden Plustemperaturen ist es doch eine Herausforderung das Thema „Kälte“ umzusetzen. Denn bei Kälte denkt man zwangsläufig an die physische Kälte. Aber was ist mit Orten, die uns erschauern lassen ?


Käl·te
/ˈkɛltə,Kä́lte/
Substantiv, feminin [die]
  1. als niedrige [Außen]temperatur messbares Kaltsein der Luft, wobei man einen starken Mangel an Wärme empfindet
  2. Unverbindlichkeit, Unfreundlichkeit aus Mangel an innerer Teilnahme
  3. Unbehaglichkeit einer Räumlichkeit o. Ä.

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2. Kälte – “ where does the path lead us to? „

Dresden im Zwiespalt

Pegida (kurz für Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes; Eigenschreibung PEGIDA) ist eine islam– und fremdenfeindliche[2][3][4][5][6][7] sowie weithin als rechtspopulistisch klassifizierte Organisation, die seit dem 20. Oktober 2014 in Dresden Demonstrationen gegen eine von ihr behauptete Islamisierung und die Einwanderungs– und Asylpolitik Deutschlands und Europas veranstaltet, die regelmäßig von Gegenveranstaltungen begleitet werden. Ähnliche, deutlich kleinere Demonstrationen finden, zum Teil durch rechtsextreme Personen oder Gruppierungen angemeldet und organisiert, in weiteren Städten statt.

Quelle: Wikipedia

Man hört und liest immer wieder darüber. Kann sich wenig wirklich über das Ausmass vorstellen wenn man in einem offenen und weitgehend neutralem Land wie der Schweiz lebt.

Montagabend, es ist 17:30h, gerade haben wir die Schlüssel und Papiere unseres Leihwagens zurückgegeben. Beim Verlassen des Gebäudes erstarren wir kurz. Polizei im Grossaufgebot, Menschenmassen, pensionierte Grossväter Plakate schwingend auf denen zu lesen steht: „Deutschland soll Deutsch bleiben“. Väter und Mütter mit Deutschlandflaggen. Und dazwischen die allzu bekannten Springerstiefel tragenden, schwarz gekleideten Kahlköpfe. Die Stimmung ist aufgeheizt. (Rechts-) Radikale Satzfetzen dringen in unsere Ohren als wir den kürzesten Weg zurück zum Hotel einschlagen.

Im Hotel erklärt man uns, dass die Versammlungen für Touristen nicht gefährlich seien. Jedoch gäbe es die Gegendemonstrationen der „Linken“. Ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen solle von uns vermieden werden.

Von den Kundgebungen der rechtsgerichteten Versammlung dringen teilweise Sprachchöre bis zu uns auf den Neumarkt an der Frauenkirche. Übelkeit steigt in mir hoch. Zu hören sind Hetze und Propaganda die an die Zeit der braunen Macht erinnert. Es stimmt traurig und wütend zugleich. Fassungslosigkeit und Unverständnis breiten sich in mir aus. Kopfschütteln…

Gut dass es ein Dagegenhalten von couragierten Menschen gibt, die sich trauen den Mund zu öffnen und dem etwas entgegen zu setzen. Neben den vielen Menschen die ruhig und friedlich wirkend einen Protestmarsch über den Neumarkt veranstalteten während sich Pegida-Anhänger gegenseitig durch Stimmungsmache anheizten, gibt es Künstler wie Rainer Opolka.

Sein Projekt „Die Wölfe sind zurück“ (Webseite) steht in Dresden für ein offenes und Gegen-Pegida-denkendes Dresden. Unheimlich wirken sie und zum nachdenken regen diese insgesamt 63 Wölfe aus Bronze und Gusseissen in Menschenkörpern an. Man erkennt den Gedanken dahinter und umso trauriger ist der Rechtsgedanke der doch immer wieder hör- und spürbar ist.

Rainer Opolka stellt die Frage in den Raum: „Was können wir tun, damit niemand mehr hassen muss?“

Meine Hoffnung ist, dass sich die Menschen wieder bewusst werden, dass wir alle eins sind. Und dass die Aussagen und Propaganda der AfD und co. nichts anderes im Sinn hat als Angst zu schüren und die Menschen dort packt wo sie am schwächsten sind.

Lassen wir uns nicht packen und springen über unseren Schatten um Vorwärts zu kommen…