52 WEEKS CHALLENGE – 1

Woche 1 : Selbstportrait

Erste Woche und gleich ein ziemlich harter Brocken.

Ich gehöre definitiv nicht zu der Selfie-Generation und finde Fotos vom mir selbst eher befremdend.

Aber das Thema hat mich gepackt, weil man dadurch soviel mehr aussagen kann.


Jeder Mensch trägt zwei Geschichten in sich … Eine die er der Welt erzählt und eine die nur er selbst hört.

Die Aufgabe: Selbstportrait Die Idee: Jeder Mensch hat zwei Seiten. Die, die jeder sieht und die, die man nur selbst kennt .
1. Selbstportrait – “ who know me ? „

schottland – nichts ist so, wie es scheint – isle of skye

dauerregen und kräftiger wind liessen unsere kleine vierrädrige behausung ganz schön wanken und weckte uns frühmorgens bevor die nasszellen vom rest des campings besucht wurden.

wir entschlossen früh richtung westen auf die allzu bekannte halbinsel skye aufzubrechen. ganz gegen unseren wunsch nach menschenleere und einsamkeit hörten und lasen wir mehrfach von dieser grandiosen landschaft auf skye – die wir uns nicht entgehen lassen wollten.

auf skye durften wir das schottische wetter kennenlernen. wenn auch eben noch blauer himmel mit ein paar schäfchenwolken sichtbar waren, heisst das noch lange nicht, dass es nicht innerhalb der nächsten halben stunde wie aus eimern regnen kann….

isle of skye

die grandiose landschaft der isle of skye hat sich uns leider grösstenteils hinter dicken regentropfen und teils zähem nebel versteckt. aber an einem tag schenkte uns der wettergott durchgehend sonne. leider fühlen sich mücken in solcher umgebung ebenfalls sehr wohl… trotz heissen 28°C machten wir uns gewappnet gegen die stechattacken mit langgeärmeltem t-shirt auf unsere erste wanderung.

old man of storr – eine bizarre und gleichzeitig anmutende felsformation. von touristenschwärmen begleitet starteten wir mit jeweils 12 kg fotogepäck am fusse des gebierges. der weg war einladend es den anderen vielen nachzutun und mit flip-flops den berg zu erklimmen. aber die meisten der vielen touristen, die so gar nicht in dieses bild passten und sich teils sehr respektlos gegenüber der natur verhielten, blieben auf dem ersten plateau und kehrten um. was sicher auch an dem unwegsameren von losem geröll überhäufte pfad lag. zu unserem glück…

old man of storr

„nicht die momente in denen du atmest sind die schönsten, sondern die, die dir den atem rauben.“

verfasser unbekannt

zurück zu den wurzeln – teil 4

wer sich mit der geschichte der fotografie näher befasst, und verstehen möchte wie fotografie entstanden ist, der kommt zwangsläufig mit dem thema lochkamera in kontakt.

zur erläuterung: eine lochkamera (engl. pinhole) ist ganz einfach ein kasten mit einem kleinen loch durch das licht eindringen kann. ein lichtempfindlicher träger – in dem fall film bzw. papier – empfängt das licht und lässt ein seitenverkehrtes, auf dem kopf stehendes foto entstehen.

da mich das thema fasziniert und vor allem die fotos eine nochmals eigene sprache haben, habe ich mir eine lochkamera selbst gebaut. lochkameras kann man mittlerweile in vielen onlineshops problemlos kaufen. angefangen von bausätzen aus karton bishin zu hochwertigen und edel wirkenden holzkästen.

aber ich wollte es selbst in die hand nehmen und vor allem verstehen auf was es ankommt.

entstanden ist eine kleine und vor allem leichte kamera aus pappelsperrholz für planfilm im format 4×5 inch…

wer sich ebenfalls so ein schickes teil bauen möchte der kann sich hier die anleitung im pdf runterladen…

sonntagsausflug ins moor

Ende Februar an einem Sonntag Morgen – eigentlich erwartet man um diese Jahreszeit nicht zwingend strahlend blauen Himmel und gute 15°C – also beinahe T-Shirt-Wetter. Auch mich zieht es raus in die Natur und ich entschliesse mich der Völkerwanderung beizuwohnen und stürze mich unweit von meinem zu Hause an den Pfäffikeersee im Kanton Zürich. Völkerwanderung ist noch untertrieben – Menschenmassen trampeln über den teilweise schlammigen, von Regenwasser überspülten Pfad. Unmengen von Familien mit Kleinkindern, die sich an den zahlreichen Pfützen durch übermütiges Hineinspringen erfreuen und ihre Eltern damit zur nervenaufreibenden Geduldsprobe zwingen. Daran zu denken, das Stativ aufzustellen, den Rucksack abzulegen und in Ruhe und Eintracht die Natur zu fotografieren, ist hier nicht zu denken. Und so entschliesse ich mich abzubiegen – weg vom See mit seinen lauten und teilweise in Scharen auftretenden Besuchern. Das Moor und Ried rum um den See liegt still und einsam da – kaum einer verirrt sich in diese wunderschöne, in der Sonne gelbbraun getönte Landschaft. Es ist laut Kalender Winter und doch erkennt man dort bereits das Erwachen – der Frühling macht sich bemerkbar. Das sumpfige, von Birken gesäumte Grasland lässt sich wunderschön in Szene setzen und ich geniesse den Moment, den schweren, mit zwei Kameras und diversen Objektiven bepackten Rucksack abstellen zu können. Einen Ausflug ins Ried empfielt sich und läd ein, ohne grossen Menschenauflauf doch die Natur bewundern zu können…

eine insel aus lava und sand

herbstferien – und nach einem überwiegend kühlen und nassen sommer zog es uns nochmal in die wärme. wir entschieden uns – unserer vorliebe für karkheit folgend – für lanzarote.

endlos scheinende braun-schwarze erde unterbrochen von schwarzen schroffen steinen. trocken, staubig wirkt diese insel. meterhohe wellen brechen an einer urbanen, von gezeiten gezeichnete steilküste. tosend und seine macht demonstrierend formt das meer die küste. gebrochen kriechen die wellen über schwarzen sand und lassen bei ihrer rückkehr kiesel rollen. kaum vegetation, die unter der gnadenlosen sonne zum leben erweckt wird – so scheint es zumindest. sieht man genauer hin findet man immer wieder kleine triebspitzen an den dürren ästen, die aus dem morgendlichen nebel den letzten tropfen wasser für sich nutzen. immer wieder erstaunlich und bewundernswert wie die natur mit ihren bedingugen umgeht. die menschen scheinen zufrieden – ausgelassen und lachend erzählen sie durch ihre gestik geschichten die so stereotyp wirken und doch jedes mal etwas neues hinterlassen. zigarrerauchende, bierbäuchige – oder doch eher weinbäuchige – männer, in der mittagssonne auf einer rostigen bank, im schatten weiss getünchter architektur sitzend, trifft man überall auf der insel an. und am abend, wenn die gleisende sonne sich hinter den einst speienden vulkanbergen verliert, trifft man jene die am tag touristen die zeit versüssen, im abendrot am schwarzen strand ausgelassen tobend und handstand-laufend wieder.