Wolkenstimmung über dem Wallis

Der Wecker hat uns heute wieder früh aus dem Bett geholt, denn eigentlich wollten wir in die Berge rauf auf den Col du Sanetsch. Nur leider hat uns das Wetter im Stich gelassen. Auf 1750 Metern zeigt sich immer wieder die Sonne, aber in den Bergen spielen sich dramatische Wolkenstimmungen ab.

Aufnahmen: 950

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Weils so schön war:

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Suisseness

Auf der Flucht vor der gefühlt zu heissen Junisonne, beschliessen wir es heute etwas gemütlicher angehen zu lassen. Ein kleiner Spaziergang durch den Wald entlang der längsten Suone des Wallis.

Die Suone von Saxon führt Wasser der Printse durch Wälder, Alpwiesen und Maiensässe der Gemeinden Nendaz, Isérables, Riddes bis nach Saxon. Zur Überwachung der Suone brauchte es mehrere Wärter mit Behausungen und zahlreiche Wasserhammer, welche bei intakter Suone von weitem zu hören waren. Da der Unterhalt äusserst kostspielig war, wurde der Betrieb eingestellt. (Quelle: https://www.valais.ch/de/aktivitaeten/wandern/suonen/suone-von-saxon)

Die alte Wasserader ist nur noch teilweise erkennbar. Baum- und Felsstürze haben den Graben teilweise komplett verschüttet. Es ist kaum vorstellbar, welchen unbeschreiblichen Aufwand man betreiben musste, um die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten.

Unser Weg ist gar nicht so ein einfacher Spaziergang wie wir vermuteten. Schwindelfreiheit ist Voraussetzung um den teils nur einen Meter schmalen auf einer Seite steil abfallenden Weg meistern zu können. Geröll und umgestürzte Bäume versperren den Weg und machen den Nervenkitzel komplett.

Auf unserem Weg kommen wir an einer alten Waldhütte vorbei, mit einer kleinen Feuerstelle und einer Trinkwasserquelle. Jetzt bewährt sich die Tradition stets ein Schweizer Taschenmesser sowie ein paar Zündhölzer dabei zu haben. Schnell ist die Cervelat nach schweizerischer Art eingeschnitten und brutzelt aufgespiesst auf einem angespitztem Stock über der heissen Glut. Ein Feuer im Wald – das gibt es auch nur in der Schweiz…

Suisseness

An dieser Stelle ist es mir ein Anliegen zu erwähnen, dass jeder der im Wald ein Feuer macht, dies nur tut wenn es keine anhaltende Trockenheit gibt, das Feuer stets unter Aufsicht ist und genug Wasser in der Nähe ist, um das Feuer zu löschen. Jeder Funke der zurückbleibt, kann einen Waldbrand entfachen. Es heisst also: Hirn einschalten und verantwortungsvoll handeln.

Danke

Juni 2021 – Auf den Spuren des Rauschens

Das Rauschen des nahen La Fare macht uns neugierig. Laut der Karte entspringt der Gebirgsfluss dem Lac des Vaux, einem auf 2543 Meter gelegenem, ca. 13 ha grossem Bergsee.

Der Aufstieg ist gemächlich im Schatten von alten Lärchen, vorbei an einer kleinen Alp, begleitet vom Singen der Vögel und den Warnrufen eines Tannenhähers. Das immer lauter werdende Rauschen verspricht einen Wasserfall und bald begrüssen uns ohrenbetäubende Wassermassen die mit unvorstellbarer Kraft ins Tal stürzen.

Auf dem Chemin de Chassoure erreichen wir auf 2150 Meter ein Talbecken, durchzogen von kaltem, in der Sonne glitzernden Bergflüssen. Einzelne Schneefelder werfen gleissendes Licht zurück. In der Ferne entdecken wir eine Hütte mit Tisch und Bank aus Stein. Dort machen wir Pause und lassen die Landschaft auf uns wirken.

Der lange Winter macht uns das Weitergehen zum Lac de Vaux unmöglich. Der Schnee gibt zu wenig Halt um sicher und ohne Risiko die letzten 300 Höhenmeter zu erklimmen. Wir machen uns zufrieden auf den Rückweg und entdecken doch noch einzelne Murmeltiere die flink über die gerade aufwachenden Alpwiesen flitzen.

Der Weg ist das Ziel, aber manchmal ist das Ziel im Weg.

Peach Weber, Schweizer Komiker

Juni 2021

La Tzoumaz – ein kleines Paradies auf ca. 1500 Meter, hoch über dem Rhonethal im wunderschönen Wallis. „Tzoumer“ bedeutet im Walliser Dialekt soviel wie „der Ort, an dem man sich ausruht“. Treffender lässt sich das Fleckchen Erde nicht beschreiben.

Es riecht nach Wiesenblumen und bis auf das Rauschen des La Fare hört man nur das Vogelgezwitscher von verschiedensten Fiederfreunden.

Hier möchte ich durchatmen, Pause machen und zur Ruhe kommen. Den Alltag, die Arbeit, das Studium – alles mal zur Seite schieben und meine Seele baumeln lassen.

La Tzoumaz – baumelnde Seele

Ein Augenblick der Seelenruhe ist besser als alles, was du sonst erstreben magst

aus Persien